Thüringer Allgemeine – Lokalteil Nordhausen
Ehrung der Preisträger des 3. Thüringer Selbsthilfepreises der Ersatzkassen
GRUPPENEHRUNG
Wer einen Baum pflanzt, wendet sich wieder dem Leben zu
Wenn Kinder vor den Eltern aus dem Leben gehen, ist das immer unnatürlich und zu früh, und die Trauer durchdringt die Familien gleichsam, egal wie alt das Kind geworden ist. Es hätte seinen Platz in der Familie gehabt, wäre gewachsen und selbstständig geworden. Wenn Eltern in ihrer Trauer das Potential des Austauschs mit anderen Trauernden erkennen, dann kann die SHG Verwaiste Eltern Nordhausen einen geschützten Raum geben, mit monatlichen Treffen, kreativer Trauerarbeit, Naturerleben, gemeinsamem Weinen und Lachen. Im Miteinander kann es besser gelingen, den Verlust der eigenen Kinder in die persönliche Biografie zu integrieren. Die Trauer um das Kind braucht einen Raum, die Möglichkeit, gehört zu werden und über den Schmerz sprechen zu können. Das Projekt „Regenbogenwald“ hat sich an vielen Stellen im Land bereits etabliert. Bäume überleben uns häufig, und Regenbögen verbinden die Erde mit der Weite des Himmels als eine mögliche Brücke zu den verstorbenen Kindern. Nun werden auch Eltern und Angehörige im Südharz Bäume für ihre verstorbenen Kinder pflanzen als Zeichen ihrer Liebe und für die Hoffnung auf neues Leben.